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Jahrhundertereignis Blutmond

Jahrhundertereignis Blutmond

Am 27. Juli gab es einen lang anhaltenden Blutmond am Abendhimmel zu sehen. Bei dieser seltenen Konstellation wird der normale Vollmond vom Kernschatten der Erde verdeckt und durch die Lichtbrechung von der Sonne mit rotem Licht angestrahlt.

Nun ist es für moderne Kameras mit ihren hochauflösenden Sensoren keine große Herausforderung einen normalen Vollmond zu fotografieren. Beim Blutmond hingegen immer noch.

Natürlich helfen heutzutage kleine Smartphone Apps bei der Planung genau festzulegen, wann und wo genau der Mond am Wunsch-Datum am Himmel steht. Damit kann der Fotograf perfekt planen, denn es geht ja oft auch darum den aufgehenden Mond zu einem markanten Objekt auf der Erde in Kontext zu setzen.

Da der Blutmond ja nur noch indirekt von der Sonne angestrahlt wird, ist er allerdings relativ dunkel und damit stoßen dann auch modernste Kameras an ihre Grenzen. Unabdingbar ist bei derartigen Aufnahmen natürlich die Verwendung eines Statives und eines Kabelauslösers. Und wenn man dann sehr lange Belichtungszeiten von 30 Sekunden und mehr hat, wäre das eigentlich kein Problem. Allerdings bewegt sich der Mond und zwar relativ schnell. Für den normalen Betrachter am Boden steht er quasi still am Himmel, beim Blick durch ein großes Tele-Objektiv mit 800 mm Brennweite und mehr, „rast“ er aber förmlich durchs Bild. Das Ergebnis ist, dass er bei langen Verschlusszeiten unscharf wird. Also ist man gezwungen kurze Belichtungszeiten von 1/50 Sekunde und weniger zu benutzen.

Auch die bewährte Technik der „High Dynamic Range“ (HDR) Aufnahmen funktioniert hier leider auch nicht, denn dazu müsste der Mond ja still stehen. Bei dieser Technik macht man mindestens drei deckungsgleiche Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungszeiten, die dann später im Computer zusammen gesetzt und optimiert werden.

Natürlich kann man bei den modernen Kameras die Empfindlichkeit des Aufnahmechips, der sogenannte ISO-Wert, sehr hoch einstellen, aber das wiederum erhöht das Bild-Rauschen. Somit gilt es also die Empfindlichkeit und die Verschlusszeit so in Einklang zu bringen, dass ein optimales Bild entstehen kann.

Und wenn man dann noch im sogenannten RAW-Format fotografiert, kann man diese Aufnahmen später mittels geeigneter Software im Computer entsprechend optimieren, das Rauschen reduzieren und die eigentliche Belichtung noch optimieren.

Und weil der Mond am Himmel „rast“, muss man nun noch die ganze Zeit mit dem Stativ und der schweren Kamera entsprechend mitwandern und jedes mal alles neu ausrichten.

Und wenn dann noch der Himmel an solch einem Abend klar ist, dann hat man die Chance einmalige Aufnahmen des nächtlichen Erdtrabanten zu fotografieren.

Dank digitaler Technik und Funknetzwerken ist das Ergebnis dann ach bereits wenige Minuten Später online beim Südkurier hier zu sehen.

Aufbau der Kamera mit 800 mm Teleobjektiv auf dem Stativ und genaue Ausrichtung mit der SmartPhone App:

Hier geht er dann gerade am Horizont auf, leider ist da der Himmel noch nicht ganz klar:

Das Ergebnis, wenn alles passt:

Und hier die „einfache“ Variante, am Tag zuvor, wenn der Vollmond voll von der Sonne angestrahlt wird:

und hier der Blutmond am 27. Juli 2018 um 23 Uhr:

Kurz darauf wird er dann wieder langsam von der Sonne angestrahlt:

Und nach Mitternacht war er wieder ganz der „Alte“ Vollmond 🙂

 

hjg

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